Informationsveranstaltungen zur chirurgischen Ferkelkastration unter Betäubung und postoperativer Schmerzausschaltung

Saugferkel

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Ab dem 01.01.2021 wird die betäubungslose Ferkelkastration in Deutschland verboten werden.

Zu den Alternativen zählen die Jungebermast, die Immunokastration und die chirurgische Kastration unter Narkose. Während der Markt derzeit für unkastrierte Mastschweine gesättigt scheint, stößt die Immunokastration insbesondere in den der Landwirtschaft nachgelagerten Stufen der Erzeugungskette für Schweinefleisch auf eine ablehnende Haltung. Eine vollständige Schmerzausschaltung mittels Lokalanästhesie kann derzeit mit den verfügbaren Arzneimitteln nicht erreicht werden. Die Injektionsnarkose kann nur durch eine Tierärztin oder einen Tierarzt eingeleitet werden. Weiterhin nachteilig ist die lange Aufwachphase mit einem hohen Betreuungsaufwand der Tiere. Auch für die Inhalationsnarkose mit Isofluran gilt derzeit noch der Tierarztvorbehalt.

Im November 2018 wurde Isofluran für die Inhalationsnarkose von Schweinen zugelassen. Damit steht erstmals in der EU ein zugelassenes Inhalationsnarkotikum für die Ferkelkastration zur Verfügung. Derzeit wird der Entwurf einer Bundesverordnung beraten, die es dem sachkundigen Ferkelerzeuger ermöglichen soll die Isofluran-Betäubung zur Ferkelkastration eigenständig durchzuführen.

Zur praktischen Erprobung der chirurgischen Ferkelkastration unter Betäubung und postoperativer Schmerzausschaltung in der konventionellen und ökologischen Ferkelerzeugung, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen der Modell- und Demonstrationsvorhaben Tierschutz zwei Projekte bewilligt.

Auf der Veranstaltung werden die Ergebnisse zur arbeitswirtschaftlichen und ökonomischen Bewertung der Ferkelkastration unter Lokalanästhesie mit Procain, unter Inhalationsnarkose mit Isofluran und unter Injektionsnarkose mit Ketamin/Azaperon sowie postoperativer Schmerzbehandlung auf konventionellen Betrieben vorgestellt. Weiterhin werden Ergebnisse des auf ökologisch wirtschaftenden Betrieben durchgeführten Verbundprojektes mit den Schwerpunktthemen Betäubungseffizienz, Tierschutz, Wundheilung, Hygiene und Management präsentiert.

Zur Bewertung der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes bei der Anwendung der Isofluran-Narkose führte die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) Isofluran-Messungen durch.

Die präsentierten Projektergebnisse sollten vor dem Hintergrund der geplanten Verordnung bei allen Beteiligten der Wertschöpfungskette Schweinefleisch auf ein besonderes Interesse stoßen.

Wir wünschen Ihnen eine interessante Veranstaltung und freuen uns auf eine rege Diskussion mit Ihnen und den Referenten vor Ort.

Karl Werring, Präsident der Landwirtschaftskammer NRW
Andreas Sandhäger, Direktor des Landesbetriebes Landwirtschaft Hessen

Inhalte

Die Veranstaltung findet an vier verschiedenen Orten statt:

02.09.2019 - Bad Sassendorf, VBZL Haus Düsse
03.09.2019 - Magdeburg, Maritim Hotel Magdeburg
04.09.2019 - Hausstette, Gasthof Tiemerding
10.09.2019 - Bad Hersfeld, Landwirtschaftszentrum Eichhof

Das Programm

12.00 - 13.00 Uhr
Mitagessen

13.00 Uhr
Grußwort
Karl Werring, Präsident der Landwirtschaftskammer NRW (02.09.2019)
Dr. Christian Lambertz, FiBL (03./04./10.09.2019)

Vorstellung des MuD-Projektes "PraxiKaPIK/A"
Dr. Astrid van Asten / Annika Kiefer, Landwirtschaftskammer NRW

Verbundprojekt LLH/FiBL/JLU Giessen/DLG
Schwerpunkt: Betäubungseffizienz und Tierschutz, Wundheilung, Hygiene, Management
Dr. Christian Lambertz, FiBL; Josef Kühling, Uni Giessen; Sven Häuser, DLG e.V.

Bewertung der Inhalationsnarkose mit Isofluran zur Kastration von Ferkeln aus Sicht des Arbeits- und Gesundheitsschutzes
Dr. Alexandra Riethmüller / Ulrike Ströker, SVLFG / Susanne Gäckler, DLG TestService GmbH

Kaffeepause

Analysen des Arbeitsaufwandes verschiedener Narkoseverfahren
Christina Dauben, Universität Bonn / Annika Kiefer, Landwirtschaftskammer NRW

Betriebswirtschaftliche Auswirkungen der Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration im Rahmen des MuD-Projektes "PraxiKaPIK/A"
Mandes Verhaagh, Thünen-Institut für Betriebswirtschaft

Diskussion & Fragen

17:15 Uhr
Ende der Veranstaltung

Moderation:

02./03.09.2019 Dr. Jürgen Harlizius
04.09.2019 Dr. Felix Austermann
10.09.2019 Dr. Gerhard Quanz

Zielgruppe

Landwirte, Berater, Tierärzte

Wann & Wo

Mo, 02.09.2019

12.00 - 17.15 Uhr

Pfeil02.09.2019 Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse

Teilnehmerbeitrag

Die Informationsveranstaltung und das Mittagessen sind beitragsfrei.

Etwaige Übernachtungs- und sonstige Verpflegungskosten sind gesondert zu bezahlen.

Kurs-Nummer

LZD-K014499

Weitere Informationen

Es wird eine Teilnehmerbescheinigung ausgestellt.

Ansprechpartner

Anmeldung

Anmeldeschluss: 30. August 2019