Betonschutz und Betonsanierung

Oberflächensanierung eines Futtertisches

Baulehrschau - Sondertag Rinderhaltung am 18.10.2012 ab 10.00 Uhr auf Haus Düsse

Vorträge als pdf-Datei:

In der Landwirtschaft wird Beton als universeller Baustoff in vielen Bereichen erfolgreich eingesetzt. Aber Beton hat auch Einsatzgrenzen, die beachtet werden müssen, um eine langjährige dauerhafte Nutzung zu erreichen. Werden diese Grenzen nicht beachtet, dann wird der Beton angegriffen und zerstört. Die Spuren der Zerstörung kann man auf vielen landwirtschaftlichen Betrieben sehen, sei es in den Fahrsiloflächen, auf den Futtertischen, im Melkstand, aber auch auf befestigten Flächen, Spaltenböden oder an Güllebehältern.

Welche Kriterien oder Grenzen sind zu beachten? Die Betonqualität wird eben nicht nur durch Druckfestigkeit C35/45 (früher B25/35) charakterisiert. Schon bei Planung und Bestellung kann man weitere wichtige Kriterien berücksichtigen, um die Betonqualität zu bekommen, die man für den speziellen Einsatzbereich auch in der Landwirtschaft braucht. Mit bestimmten Zementsorten und Zuschlagstoffen kann man bestimmte Qualitäten einstellen. Die mechanische Belastbarkeit wird durch die XM-Klasse charakterisiert. Die Klasse XF bewertet den Frostschutz und die Klasse XC behandelt den Korrosionsschutz durch Karbonatisierung. Der chemische Angriff wird durch die XA-Klasse berücksichtigt, aber dort kann z.B. auch die beste Einstufung eventuell nicht ausreichen, denn die reicht nur aus für pH-Werte bis 4 oder Sulfatgehalte bis 6.000 mg/l. Aber manche Silagen sind saurer und mancher Dünger enthält mehr Sulfat. Wenn man alle Anforderungen aus der landwirtschaftlichen Baupraxis zusammenträgt, kann der Bauplaner anhand einschlägiger Tabellen nachschlagen, wie eine sinnvolle Rezeptur für einen geeigneten Beton aussehen muss.
Dennoch können Belastungen für den Beton auftreten, die allein damit nicht abgedeckt werden können. Dann sind zusätzliche Maßnahmen für den Betonschutz erforderlich, die meist auf jungfräulichen oder intensiv gereinigten Beton bezogen werden. Früher wurden häufig bituminöse Stoffe (Silolack) eingesetzt, heute gibt es Beschichtungen und Anstriche aus Polyurethan, Epoxyd, Polyester, Acrylat oder Silikonharz. Auch diese Stoffe haben Vor- und Nachteile für bestimmte Einsatzzwecke und sie sollten daher mit Bedacht für den jeweiligen Einsatzzweck ausgesucht werden. Aber auch für angegriffene, sanierungsbedürftige Betonflächen gibt es je nach Zustand und Nutzung eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Flächen wieder gebrauchsfähig herzurichten mit ganz unterschiedlichen Methoden und Materialien. In dieser Veranstaltung „Betonschutz - Betonsanierung“ im Rahmen des Baulehrschau-Sondertages werden am Donnerstag, dem 18.10.2012 ab 10.00 Uhr auf Haus Düsse.
Herr Gerrit Burchart von der Firma Schippers und Herr Dr. Achim Wolke von der Firma Remmers Baustofftechnik, die Möglichkeiten vorstellen, um Beton widerstandsfähig zu machen, zu schützen und schadhafte Flächen auszubessern. Nach der Mittagspause werden mehrere Firmen diese Möglichkeiten auch praktisch demonstrieren. Dafür hat Haus Düsse Flächen auf Futtertischen, im Fahrsilo und im Melkbereich zur Verfügung gestellt. Die Firmen werden die einzelnen notwendigen Verfahrensschritte zeigen, und dafür auch bereits am Vortag vorbereitete Flächen zu nutzen.