Gestaltung und Management von Stallklima und Beleuchtung

Baulehrschau - Sondertag am 08.01.2015 ab 10.00 Uhr auf Haus Düsse

Die Vorträge des Baulehrschau-Sondertages schicken wir Ihnen gerne per Mail zu. Bitte senden Sie hierfür eine kurze E-Mail an Horst.Cielejewski@LWK.NRW.DE.

Die Optimierung der Produktion durch das Stellen an den vermeintlich kleinen Schrauben ist ein immerwährender Prozess und kann durchaus dazu beitragen, ein innerbetriebliches Wachstum zu ermöglichen und zu sichern. An diesem Baulehrschau-Sondertag geht es einmal darum, Energie und Energiekosten einzusparen, hier am Beispiel für moderne Beleuchtung. Zum anderen wird es immer wichtiger, Sicherheitslinien einzuziehen. Die moderne Tierhaltung ist sehr stark abhängig von einer funktionierenden Stromversorgung. Obwohl das bei uns in Deutschland (noch) sehr zuverlässig funktioniert, gilt es für die seltenen Ausfälle Vorsorge zu treffen.

Herr Bernhard Feller von der Landwirtschaftskammer NRW stellt vor, welche rechtlichen Vorgaben zu beachten sind, und welche technischen Lösungen für die Praxis daraus abgeleitet werden können. Für viele Fälle wird eine sinnvolle Lösung darin bestehen, durch ein Notstromaggregat die eigene Stromversorgung kurzzeitig sicherzustellen. Auch dabei sind viele Dinge bei Planung und Auswahl geeigneter Geräte im Vorfeld zu beachten.

Im Falle eines Falles muss der Landwirt aber zunächst einmal informiert werden, dass Lüftung, Fütterung oder Elektrizität insgesamt ausgefallen ist. Herr Rolf Feldmann von der Landwirtschaftskammer NRW stellt moderne Alarmanlagen mit technisch sinnvollen Ausstattungsmerkmalen vor. Welche Parameter sollten und können überwacht werden, wie sollte die Alarmierung erfolgen und wie kann die Überwachung der Alarmanlagen erfolgen. Es gibt auch bereits ein Merkblatt mit wichtigen Hinweisen.

Aber trotz Überwachung kann es zu Schadensfällen kommen. Herr Christoph Tubes von der Westfälischen Provinzial Versicherung stellt die häufigsten Störungsursachen vor, die an der Stalltechnik vorkommen. Die Schäden durch Brand und/Stromausfall können gravierend sein, da Gebäude betroffen sein können, Tiere getötet oder verletzt werden können oder die weitere Tierhaltung erst einmal nicht mehr möglich ist. Die richtige Versicherung kann zumindest den finanziellen Schaden mindern. Aber welches Schadensbild ist durch welche Versicherung abgedeckt? Was verlangen Versicherungen als Standardlösungen zur Vermeidung/Verminderung der Schadensfälle? Was erkennen Versicherungen nicht mehr an, und der Landwirt behält den Schaden?

Im zweiten Teil der Veranstaltung geht es moderne Beleuchtung und mögliche Energieersparnis durch Beleuchtung. Herr Daniel Werner von der Fachhochschule Bielefeld, Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik, referiert über die Thematik Beleuchtung in der Stallumgebung mit den Schwerpunkten Licht und Lichtwahrnehmung von Mensch und Tier sowie den Einsatz von Retrofit und dessen rechtliche Auswirkungen. Dabei wird auf das unterschiedliche Sehvermögen und der damit verbundenen Wahrnehmung von Mensch und Tier sowie auf die wesentlichen Größen der Lichttechnik eingegangen. Weiterhin werden wichtige Kennzahlen und Aspekte einer guten Beleuchtungsqualität und -quantität aufgezeigt. Danach wird die Thematik Retrofit betrachtet. Was bringt eine Umrüstung mit LED Retrofit und welche Gefahrenpotenziale entstehen dabei? Abschließend gibt der Referent Handlungsempfehlungen zur Auswahl einer guten Stallbeleuchtung.

Herr Oliver Breidbach, Fa. Luxstream, erstellt eine Beleuchtungs-Simulation bzw. eine Beleuchtungsplanung für einen Sauenstall mit passenden Beleuchtungsintensitäten im Deckstall mit Lichtprogramm und üblicher Beleuchtungsstärke in den anderen Abteilen jeweils mit 2 Lampenarten (Leuchtstoffröhre, LED). Aus der Planung ergibt sich dann die notwendige Bestückung der Abteile mit Lampen (=Investition) und zusammen mit der angestrebten Beleuchtungsdauer auch Hinweise auf die Betriebskosten. Weitere Vor- und Nachteile der jeweiligen Beleuchtungslösungen werden gegenübergestellt, insbesondere in Bezug auf die besonderen Gegebenheiten in der Landwirtschaft.