Biogas vollständig verwerten

Biogasanlage

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Haus Düsse: Das größte Potenzial bei den erneuerbaren Energien besitzt die Biomasse. Der Anbau nachwachsender Rohstoffe auf Ackerflächen steht nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion. So lauten zwei Kernaussagen der Fachtagung „Biogas vollständig verwerten – Trends und Technik“, die die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen am vergangenen Donnerstag im Landwirtschaftszentrum Haus Düsse veranstaltete. Die Tagung wollte Optimierungsansätze im Biogasprozess aufzeigen und diskutieren, mit welchen Ansätzen Anlagen optimiert werden. Außerdem ging es um die Eckpunkte für einen wirtschaftlichen Betrieb einer Biogasanlage.

Der Präsident der Landwirtschaftskammer, Johannes Frizen, wies auf die Ziele der Bundesregierung hinsichtlich der Nutzung regenerativer Energien hin. „Bis zum Jahr 2020 sollen 20 Prozent des Primärenergiebedarfs aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Das größte Potenzial besitzt dabei die Biomasse“, sagte Frizen. Die Landesregierung NRW habe deshalb im Februar 2007 das NRW-Konzept Erneuerbare Energien beschlossen. Die etwa 230 Biogasanlagen in NRW erzeugten aktuell ca. 490 000 Megawattstunden Strom. Hierdurch könnten etwa 140 000 Vier-Personen-Haushalte mit Strom versorgt werden.

Dr. Thomas Forstreuther vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband ging auf die Potenziale für den Anbau nachwachsender Rohstoffe ein. Für die Produktion von Nawaros könnten etwa drei Millionen Hektar Flächen genutzt werden, was 25 Prozent der Ackerbaufläche in Deutschland entspreche. Wegen der Fortschritte in der Pflanzenzüchtung stelle der Anbau nachwachsender Rohstoffe auf Ackerflächen aber keine Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion dar. „Im Gegenteil, die Landwirtschaft muss den Anbau nachwachsender Rohstoffe als Chance für die Zukunft nutzen!“, forderte er.

Dr. Franz Ferdinand Gröblinghoff von der Fachhochschule Südwestfalen in Soest sprach über Versuchsergebnisse bezüglich der Nutzung von Grasaufwuchs in Biogasanlagen. Wissenschaftler verschiedener Institute stellten fest, dass in Laborversuchen Grasaufwuchs ähnlich hohe Biogaserträge erbrachte wie Silomais. Arne Dahlhoff von der Landwirtschaftskammer NRW referierte über die Optimierung bei der Vergärung. Er sprach sich dafür aus, regelmäßig chemische Analysen zur Prozesskontrolle der Biogasanlagen durchzuführen.

Bei Dr. Joachim Matthias, Landwirtschaftskammer NRW, ging es um den wirtschaftlichen Betrieb von Biogasanlagen, die nur dann einen wirtschaftlichen Betrieb erreichen könnten, wenn die entstehende Wärme genutzt werde. Das Erneuerbare Energien-Gesetz fördert die sinnvolle Kraft-Wärme-Kopplung. Der in diesem Zusammenhang gewährt Bonus sollte die Zusatzinvestitionen für die Wärmeverteilung abdecken, um so über den Wärmeverkauf die Wirtschaftlichkeit der Biogasanlage zu steigern.

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