Bioenergie - Erfolgsmodelle in NRW

Biogasanlage

Blockheizkraftwerk

Die Vorstellung von erfolgreich umgesetzten Bioenergieprojekten in Nordrhein-Westfalen war Inhalt einer Fachtagung am 16. Juni im Landwirtschaftszentrum Haus Düsse. Rund 50 Teilnehmer informierten sich über Leuchtturmprojekte und Best-Practice-Beispiele aus dem Bereich der Bioenergie. Im Anschluss an die Tagung wurde die Betriebsbesichtigung einer Biogasanlage mit Mik-rogasnetz angeboten. Als Fazit der Veranstaltung bleibt festzuhalten.

  • Bioenergie aus heimischen Rohstoffen kann mit einer hohen Effizienz einen wichtigen Beitrag zum Energiemix leisten. Dabei haben Kreise und Kommunen wichtige Einflussmög-lichkeiten auf die Akzeptanz, auf die Förderung und letztendlich auf die Umsetzung von Bioenergieprojekten. Vorgestellt wurden in diesem Zusammenhang Projekte aus dem Kreis Steinfurt und der Biomassehof Borlinghausen im Kreis Höxter. Insbesondere durch den bei-spielhaften eigenen Ersatz von fossilen Energieträgern durch biogene können nicht nur Energiekosten eingespart und die Verbraucherakzeptanz gefördert, sondern auch die Wert-schöpfung in der Region gesteigert werden.
  • Im Biogassektor wurden Anzahl und Leistungen von Anlagen für NRW dargestellt. Im landwirtschaftlichen Bereich werden zukünftige Investitionen in Biogasanlagen zurzeit durch ungünstige Rohstoffpreise für Biomasse-Inputmaterialien sowie durch die Diskussion zur EEG-Novellierung von einer starken Unsicherheit geprägt. Auch die sinkende Akzeptanz in der Bevölkerung im Hinblick auf den zunehmenden Maisanbau ist zu beobachten.
  • Was das Heizen mit Stroh anbetrifft wurde deutlich, dass eine Strohheizungsanlage spezielle Anforderungen an den Rohstoff, an die Technik und an den Betrieb stellt. Wirtschaftlich darstellbar wird eine solche Anlage nur für Betriebe mit einem Wärmeenergiebedarf von mehr als 500.000 kWh, was einem Verbrauch von 50.000 Litern Heizöl entspricht.

Im Anschluss an die Tagung wurde die Gemeinschaftsbiogasanlage Rosenögger & Sander (Heppen) besichtigt. Besonderheit der Anlage ist ein 4 km langes Mikrogasnetz, dass zum Nachbarkurort Bad Sassendorf gelegt wurde. Der Substrateinsatz pro Tag setzt sich folgendermaßen zusammen: 6 t Schweinemist, 4 t Rindermist, 14 t Schweinegülle, 33 t Mais, 5,5 t Ganzpflanzensilage, 2 t Rüben. Mit der Anlage werden 8,4 Mio. kWh Strom sowie 9,4 Mio kWh Wärme pro Jahr produziert. Eine weitere Besonderheit dieser Biogasanlage ist, dass der Fermenter durch eine 200 kW - Biomassefeuerungsanlage auf Hackschnitzelbasis erwärmt wird. Diese Heizanlage versorgt neben der Biogasanlage ein älteres Wohnhaus sowie eine Maschinenhalle/Werkstatt mit Wärme.


Die Vorträge als pdf-Datei: